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Hinweis: Der Inhalt dieses Beitrags in Wort und Bild basiert auf der Faktenlage zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (13.11.2015)

13.11.2015

Das Betäuben

Das Betäuben ist notwendig, damit der Tötungsschnitt, das Durchtrennen der Halsschlagader, korrekt und für die ArbeiterInnen gefahrlos durchgeführt werden kann. Wenn das Tier betäubt (oder zumindest gelähmt) ist, kann es widerstandslos in eine Lage gebracht werden, wo dies möglich ist. Aus Sicht der Leidensvermeidung sollte das Tier durch den Betäubungsvorgang möglichst rasch das Bewusstsein verlieren.

Das ist die Theorie.

Zahlreiche Videoaufnahmen zeigen erschreckend eindeutig, dass die Praxis völlig anders ausschaut. Die momentanen Betäubungsmethoden können eine Leidensminimierung bei den betroffenen Tieren in keinster Weise garantieren.

Schweine

Hier unterscheidet man in Gasbetäubung (1) und Strombetäubung (2). Strombetäubung wird entweder bei Schweinen aus einer Gruppe (2a) oder im Einzelgang (2b) durchgeführt. Auch bei der Gasbetäubung gibt es zwei Varianten.

Gasbetäubung und Elektrobetäubung werden in Großbetrieben zu jeweils etwa gleich großen Teilen angewandt, beide haben enorme Nachteile.

1) Gasbetäubung

Die Tiere sollen durch Sauerstoffentzug bewusstlos gemacht werden. Sie werden in einer Stahlgondel in einen Schacht hinabgesenkt, in dem sich der Kohlendioxidgehalt ständig erhöht, die Schweine immer weniger Sauerstoff erhalten und schließlich das Bewusstsein verlieren.

Der Weg in die Stahlgondel hinein ist unterschiedlich:

  1. Einschub: In manchen Betrieben werden sie unmittelbar vor der Gondel in eine kleine Bucht getrieben. Ein Tor zum Schacht öffnet sich, der Weg ist frei zur Stahlgondel, die seitlich geöffnet ist. Dann werden sie mittels einem „Schieber“ in eine seitliche Öffnung der Gondel geschoben. Das funktioniert technisch gesehen meist problemlos, in manchen Fällen werden jedoch Körperteile, z. B. der Kopf, eingeklemmt, wenn sich das Tor des Schachtes bzw. der Gondel schließt.
  2. Röhre: Die Tiere gehen vorwärts in die Gondel hinein. Das funktioniert nicht ohne Gewalt, zumindest wird es nicht gewaltlos praktiziert. Die Schweine müssen durch eine relativ kleine Öffnung. Durch diese werden sie gezwungen, mit Elektroschockgeräten, unter größter Angst, Panik und Schmerz.

Sobald die Tiere in der Gondel sind, sollte diese sich möglichst rasch absenken, damit die Schweine bald aufgrund des Sauerstoffmangels das Bewusstsein verlieren. Aber noch bevor dies geschieht, durchleben sie einen fürchterlichen Todeskampf. Sie sind bei der Ankunft in dieser Stahlgondel schon voller Angst und Panik. Dann stehen sie dicht gedrängt in einer beängstigenden Umgebung, meist in einem dunklen Schacht, manchmal grell erleuchtet. Sie hängen in der Luft. Das Kohlendioxid reagiert mit der Feuchtigkeit der Schleimhäute zu kribbelnder Kohlensäure, zusätzlich verspüren sie Atemnot, sie merken, dass sie ersticken, schlagen in vielen Fällen wild um sich.

Es gibt Bildmaterial von blutigen Stahlgestängen, Zeichen des Todeskampfes. Dieser Todeskampf dauert viele, viele Sekunden und die Frage bleibt offen, wann diese Qual wirklich beendet ist.

Es kommt vor, dass sich die Gondel (zu) spät absenkt. Die Tiere leiden dann noch länger weil die Erstickung noch langsamer geschieht. Videoaufnahmen einer solchen Situation zeigen ein unvorstellbar grauenhaftes Bild.

2) Strombetäubung mittels Elektrozange

Die Theorie ist, dass durch das Durchströmen des Gehirnes mit Strom eine Art epileptischer Anfall ausgelöst, und das Bewusstsein über einen gewissen Zeitraum ausgeschaltet wird. Damit das Gehirn wirklich durchströmt wird, muss die Zange exakt angesetzt werden. An beiden Seiten vorne unterhalb des Ohres. Passiert das nicht exakt, erstarrt das Schwein zwar, weil sich die Muskulatur verkrampft, es ist jedoch wahrscheinlich, dass das Schmerzempfinden des Schweines nicht, oder nicht lang genug ausgeschaltet ist.

  1. Betäubung in einer Gruppe: die Schweine (ebenso Schafe) werden in einer Gruppe in einen abgetrennten Bereich geschoben oder getrieben. Meist drängen sich die verängstigten Tiere in eine Ecke, mit den Köpfen weggedreht vom „Angreifer“. Das macht es schwierig, die Zange vorschriftsgemäß, örtlich und zeitlich gesehen, anzulegen. Je weniger Tiere beisammen sind, desto schwieriger kann das „Fangen“ der zu betäubenden Tiere sein. Oder umgekehrt: die aktivsten, wehrhaftesten Schweine kämpfen bis zuletzt ums Überleben und versuchen dem Angreifer zu entkommen. Das Einfangen dieser Tiere ist dann besonders schwierig. Die Wahrscheinlichkeit, dass die Betäubungszange als Waffe verwendet wird, um das Schwein zum Aufgeben zu bewegen, steigt.
    Fehlbetäubungen passieren durch nicht korrekt sitzende oder zu kurz sitzende Kontakte der Zange. Derartige Fehlbetäubungen sind recht häufig, werden aber ignoriert oder oft nicht als solche erkannt. So ist das Schwein starr, aber zu oft noch bei Bewusstsein. An ein Bein wird eine Kette gelegt, das Schwein wird hochgezogen.
  2. Betäubung im Einzelgang: die Schweine werden einzeln der Betäubung „zugeführt“. Das bedeutet für die Tiere, dass sie, entgegen ihrem Schutzbedürfnis, alleine durch eine enge Röhre hindurch müssen. Elektroschockgeräte sind hier absoluter Standard, da der Widerstand der Tiere logischerweise sehr groß ist.
    Durch das Fluchtverhalten, ausgelöst durch den Schmerz des Elektrotreibers, „schießen“ die Schweine meist dem Betäubungs-Arbeiter entgegen. Dieser muss die Zange dem entgegenkommendem Schwein korrekt auf dem Kopf platzieren, was in vielen Fällen nicht funktioniert. In den meisten Betrieben wird dem Schwein noch während der Betäubung das Messer in den Hals gestochen. Eine mögliche Fehlbetäubung kann zu diesem Zeitpunkt kaum erkannt werden, zumindest wird nicht darauf reagiert. Nach 4 sec Stromfluss öffnet sich eine Klappe, das Schwein fällt zur Seite auf ein Förderband. Ist das Personal aufmerksam, werden Fehlbetäubungen erkannt, und eine extra bereitstehende Stromzange eingesetzt. Liegend verblutet das Schwein und stirbt.
    Bei dieser Betäubungsart kann etwa alle 15 sec ein Schwein getötet werden.

Rinder

Rinder kommen durch einen schmalen Gang in die Betäubungsbox, die nur vorne geöffnet ist. Der Schlachter setzt dem Rind das Bolzenschussgerät an die Stirn und drückt ab. In großen Betrieben werden hydraulische Bolzenschussgeräte verwendet, die von der Decke hängen. Kleinere Betriebe verwenden solche mit Patronen.

Der Bolzen soll die Schädeldecke zertrümmern und so einen bewusstlosen Zustand auslösen. Das Rind sollte aber innerhalb von einer Minute mittels Schnitt getötet werden, um ein Aufwachen zu verhindern. Denn der Bolzen verursacht eine schwere Verletzung, führt aber nicht zum Tod! Sackt das Tier zusammen, öffnet sich seitlich eine Wand, das Rind rutscht heraus. In manchen Fällen ist offensichtlich, dass die Betäubung nicht funktioniert hat. Dann muss ein weiteres Mal geschossen werden. Oft genug geschieht dies aber nicht. Dann kann es vorkommen, dass sich das Tier minutenlang gegen das Sterben wehrt.

Schafe

Schafe werden mittels Einzelfang mit einer Elektrozange betäubt. Die verängstigten Tiere drängen sich schutzsuchend in eine Ecke und drehen den Kopf weg. Der Arbeiter muss rasch zupacken, und richtig treffen, was zu oft nicht gelingt. Aufgrund der starken Behaarung wird die Betäubung zusätzlich erschwert.

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