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Hinweis: Der Inhalt dieses Beitrags in Wort und Bild basiert auf der Faktenlage zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (13.11.2009)

Wien, am 13.11.2009

Wo bleiben Bär, Wolf und Luchs in Österreich?

Der Vergleich mit Rumänien belegt: die Revierjagd ist alleine für die Ausrottung unserer Wildtiere verantwortlich

Erst wenn man einmal in den rumänischen Südkarpaten das nächtliche Geheul von gleich drei verschiedenen Wolfsrudeln gleichzeitig und die mitternächtlichen Brunftmaunzer des Luchskaters im tiefen Winter gehört hat oder dem großen Braunbären direkt im Wald begegnet ist, weiß man, was einem in den österreichischen Wäldern abgeht. Im Vergleich dazu wirken sie leer und entvölkert. Was ist ein Wald ohne diese großen Wildtiere?

Eine ernstzunehmende Gefahr für den Menschen stellen sie nicht dar. MitarbeiterInnen des VGT waren in den letzten Jahren insgesamt 6 Wochen mit dem Zelt in der Wildnis der Südkarpaten unterwegs, auch mitten in der Nacht, haben Wolf und Luchs gehört und sind über 20 Bären begegnet. In jedem Fall sind die Wildtiere ausgewichen und haben sofort das Weite gesucht.

In den rumänischen Karpaten gibt es 5.500 Bären, 2.500 Wölfe und 1.500 Luchse. Dabei entspricht diese Region flächenmäßig etwa nur einem Viertel der österreichischen Alpen.

Die Forstwirtschaft ist ähnlich weit verbreitet und es gibt auch überall Forststraßen, Almen und Dörfer. Die Karpaten sind nicht weniger zivilisiert und kultiviert als die Alpen, jedenfalls in Ostösterreich. Wieso sind die großen Wildtiere noch so zahlreich in den Karpaten, aber völlig ausgerottet in den Alpen?

Die Antwort ist klar, der Unterschied deutlich ersichtlich. In den rumänischen Karpaten findet man nämlich praktisch keine Wildgatter, keine Fütterungen und keine Jagdstände.

Es wird dort zwar gejagt, aber dafür gibt es Lizenzen. So kann man sich z.B. den Abschuss eines Bären, eines Wolfes und zweier Hirsche kaufen, bis das Gesamtkontingent erschöpft ist. Dadurch sterben jährlich z.B. 300-400 Bären.

In Österreich ist dagegen die gesamte Natur in Jagdreviere aufgeteilt, die man um teures Geld pachten kann. Die PächterInnen haben offenbar nicht nur genügend Geld für diesen „Spaß“, sie haben auch genügend Zeit jährlich ca. 80 Tage auf einem Hochsitz auf Tiere zu lauern, statt, wie andere Menschen, arbeiten zu gehen. Die Folge ist, dass früher oder später jeder Bär, Wolf oder Luchs einem lauernden Waidmann oder seinem weiblichen Pendant vor die Flinte läuft und erschossen wird.

Zusätzlich haben erst RevierjägerInnen das dringende Bedürfnis, die Paarhuferpopulation in ihrem Revier durch Gatter und Fütterungen aufzupäppeln und, im Gegenzug, alle freilaufenden Katzen und Hunde abzuknallen. Letzteres kommt auch so gut wie nie in den rumänischen Karpaten vor.

Es ist also offensichtlich, dass die Revierjagd in Österreich sowohl an der wiederholten Ausrottung von Bär, Wolf und Luchs schuld ist, als auch am gewaltsamen Tod von tausenden Hunden und zigtausend Katzen pro Jahr und an der völlig widernatürlichen Überpopulation der Paarhufer, die den Wald schädigt.

Und warum gibt es die Revierjagd? Aus Tradition. Wieder einmal müssen wir uns im Tierschutz fragen, wann die Gesellschaft endlich soweit sein wird, schlechte Traditionen zu hinterfragen und abzustellen, anstatt ihnen blind zu folgen und daran festzuhalten. Dass unsere Bärenpopulation wieder ausgerottet wurde, ist eine direkte Konsequenz dieser Unfähigkeit unserer Gesellschaft, dazuzulernen.

 

 

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