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Hinweis: Der Inhalt dieses Beitrags in Wort und Bild basiert auf der Faktenlage zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (06.09.2017)

Wien, am 06.09.2017

Haustiermesse Wiener Neustadt – Der VGT erstattet Anzeigen

Der VGT fand dieses Wochenende auf der Haustiermesse in Wiener Neustadt mehrere gesetzliche Verstöße. Aber auch viele Haltungsbedingungen, die den Minimalanforderungen des Gesetzes entsprachen, waren katastrophal.

Am 2. und 3. September fand in der Arena Nova in Wiener Neustadt erneut eine Haustiermesse statt. Bei einer Kontrolle durch den VGT konnten gleich mehrere Missstände festgestellt werden. Vor allem im Bezug auf Nagetiere, welche quasi fast durchgehend am Boden gehalten und zum Verkauf angeboten wurden. Für Tiere, die mit Fressfeinden aus der Luft rechnen müssen, bedeutet es natürlich einen enormen Stress, wenn ständig Tausende Personen an ihnen vorbeigehen und von oben auf sie hinab blicken. Lediglich ein einziger Kleinnagerverkaufsstand hielt sich an die gesetzlich vorgeschriebene Maximalhöhe, auf der die Tiere ausgestellt werden müssen.

Laut der Aussage von einigen StandbetreiberInnen wurde vonseiten der VeranstalterInnen auch in keinster Weise darauf geachtet, ob die eingebrachten Tiere in konformer Art und Weise geimpft und gechipt waren. Das bedeutet ein enormes Ansteckungsrisiko für sämtliche andere Tiere. Ein besonders extremes Beispiel war ein Vermehrer mit Hunden aus Deutschland und Ungarn, welcher auf seiner Homepage auch Qualzuchten und Hunde mit kupierten Ohren präsentiert. Er hatte Minibullterrier (ohne kupierte Ohren) mit vor Ort. Die laut seinen Angaben 12 Wochen alten Welpen wurden nicht nur beim Stand angeboten. Sie wurden auch regelmäßig im gesamten Areal herumgetragen und unzähligen BesucherInnen in die Hand gedrückt und zum Kauf angeboten. Angeblich waren sie auch bereits gechipt und geimpft. Das ist in diesem Alter sehr unwahrscheinlich und wäre auch unverantwortlich, da dann bereits in einem Alter von unter vier Wochen mit der ersten Impfung begonnen werden hätte müssen. Kein seriöser Züchter/keine seriöse Züchterin würde so etwas machen. Zudem dürfen Tiere auch erst dann über die Grenzen transportiert werden. Obwohl die VeranstalterInnen darauf aufmerksam gemacht wurden unternahmen sie nichts dagegen. Laut besagten StandbetreiberInnen, wäre dies bei anderen Haustiermessen undenkbar. Einige BetreiberInnen meinten, dass der Verkauf von Hunden auf solchen Veranstaltungen nicht erlaubt sei. Ob gesetzlich oder privatrechtlich konnten wir leider noch nicht herausfinden.

In Summe herrschten ähnlich katastrophale Zustände wie schon vor einigen Jahren. Damals wurden noch Hunderte Amphibien und Reptilien in kleinen Plastik- und/oder Styroporboxen ausgestellt und verkauft. Zwischenzeitlich wurde allerdings ein gesetzliches Verbot für den Verkauf von Wildtieren auf solchen Messen eingeführt. Aber obwohl sämtliche ExpertInnen im Tierschutzrecht sich einig sind, dass auch Spinnen und Insekten zu den Wildtieren zählen sind diese Tiere vom Verkaufsverbot ausgeschlossen. Daher wurden in Wr. Neustadt weiterhin Spinnen und Insekten in kleinen Plastikbehältern angeboten.

Auch einige Hunde wurden fast durchgehend in Käfigen präsentiert. Teils mitten im Raum, ohne Blickschutz, bequemer Unterlage und/oder Trinkmöglichkeit. Das bedeutet natürlich ebenfalls einen immensen Stress für die Tiere. Noch schlimmer waren die Zustände jedoch in der Katzenhalle. Dort waren laut Arena Nova circa 300 Katzen ausgestellt. Sie befanden sich durchgehend in kleinen Käfigen. Zwar ist es vom Gesetz her erlaubt, sie bis zu 12 Stunden in 50 cm³ Käfigen zu halten, aber viele Käfige hatten nicht einmal die gesetzlich vorgeschriebene Toilette. Auch der gesetzlich vorgeschriebene Blickschutz an drei Seitenwänden war in den meisten Fällen nicht vorhanden. Hier herrscht jedenfalls dringender Handlungsbedarf durch den Gesetzgeber. Katzen sind sehr freiheitsliebende Tiere, sie bis zu zwölf Stunden auf kleinstem Raum eingesperrt zu halten kann nur als Tierquälerei bezeichnet werden.

Zudem wurden noch viele weitere Tiere präsentiert. Etwa Alpakas, denen man lediglich etwas Heu und Wasser zur Verfügung stellte. Außerdem gab es ein Ponyreiten für Kinder und auf Plakaten wurde gegen das Verbot des Verkaufs von Wildtieren auf solchen Börsen mobilgemacht. Man solle sich an die zuständigen PolitikerInnen wenden. Makaber erschien auch eine Werbetafel, auf der Für hungrige Tierliebhaber zu lesen war. Darunter wurde lediglich ein Gericht ohne Fleisch oder Fisch angeboten. Es ist unvorstellbar, welche Zustände in Österreich auch noch im Jahr 2017 auf solchen Tierbörsen vorherrschen. Der VGT hat mehrere Anzeigen eingebracht. Er wird auch weiterhin solche Tierhandlungen kontrollieren und sich für den Schutz solcher Tiere einsetzen. Es ist überhaupt fraglich, warum auf Haustiermessen überhaupt Tiere angeboten werden müssen. Der Großteil der BesucherInnen war vermutlich ohnedies nur wegen Zubehör, Spielzeug und/oder Futter vor Ort.

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