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Hintergrundwissen Jagd

Zahlen und Fakten

Aus dem Bundestierschutzgesetz ist die Jagd grundsätzlich ausgenommen. Die Jagdgesetze handeln nicht vom Tierschutz und erlauben generell die sogenannte „weidgerechte“ Jagd. Bei der Jagd gilt somit kurioser Weise, dass die TäterInnen selber, also die JägerInnen, bestimmen dürfen, welche Taten legal sind und welche nicht.

Jagdstatistik

Insgesamt gibt es in Österreich etwa 116.000 JägerInnen, die mehr als 1 Million Tiere pro Jahr umbringen. Die Statistik besagt, dass rund

  • 400.000 Paarhufer (45.000 Hirsche, 280.000 Rehe, 25.000 Gemsen, 35.000 Wildschweine),

  • 170.000 Hasen,

  • 7.000 Murmeltiere,

  • 140.000 Raubtiere (9.000 Dachse, 65.000 Füchse, 26.000 Marder, 30.000 Wiesel, 7.000 Iltisse),

  • und ca. 320.000 Vögel (200.000 Fasane, 10.000 Rebhühner, 4.000 Schnepfen, 20.000 Tauben, 80.000 Enten)

pro Jahr bei der Jagd getötet werden. Dazu kommen schätzungsweise 30.000 Hauskatzen und 5.000 Haushunde.

Keine Notwendigkeit zu jagen

Bei allen Tieren – außer Paarhufern wie Rothirsch, Reh, Gemse und Wildschwein – gestehen selbst die JägerInnen ein, dass jegliche Jagd zur „Bestandskontrolle“ nicht notwendig ist. Der VGT spricht sich ohne wenn und aber gegen jegliche Jagd zur reinen Unterhaltung der JägerInnen aus. Tiere sind leidensfähige Lebewesen. Sie brutal zu töten kann nicht mit der Ernte von Pflanzen verglichen werden, wie die Jägerschaft das meistens tut.

Aber selbst bei Paarhufern regelt sich die Bevölkerungsdichte ohne menschlichen Eingriff, allerdings regional möglicherweise nicht in einer mit der intensiven Forstwirtschaft zu vereinbarenden Weise. Im Moment wird jedenfalls für Paarhufer in solchem Ausmaß seitens der JägerInnen zugefüttert, dass im Vergleich zum selbst regulierten Gleichgewicht viel zu große Populationen vorhanden sind, von denen dann die Jägerschaft behauptet, dass sie reduziert werden müssten. In vom WWF gepachteten Jagdrevieren des Nationalparks Hohe Tauern, in denen weder gejagt noch zugefüttert wird, wurde eine Untersuchung durchgeführt, die belegt, dass Paarhufer auch ohne jegliche Zufütterung ein selbstreguliertes Gleichgewicht erreichen, ohne dabei den Wald zu ruinieren. Verschiedenste andere Studien, auch internationale, haben das bestätigt.

Prozentsatz angeschossener Tiere

Den Blattschuss, also den sofortigen Tod des angeschossenen Tieres, gibt es in der Praxis kaum. Einerseits kommen die JägerInnen in den meisten Fällen nicht nahe genug an ihre Opfer heran, um auch so gut zu treffen, andererseits streuen Schrotladungen z.B. schon gute vier Meter nach 50 m Flugdistanz. Angeschossene Tiere, die zunächst entkommen und dann elendig verenden, sind somit der Normalzustand. Bei abendlicher Jagd und bei der Jagd auf Wildschweine, wird sogar im Jagdprüfungsbehelf ausdrücklich empfohlen, die sogenannte „Nachsuche“ nach verletzten Tieren erst am nächsten Tag bzw. nach geraumer Zeit zu machen. Gerade Wildschweine können kaum beim ersten Schuss getötet werden und aufgrund ihrer Gefährlichkeit bei Verwundung wird von jagdlicher Seite empfohlen, solange zuzuwarten, bis das Tier genügend geschwächt ist. Das Leid der verletzten Tiere wird also noch um Stunden verlängert.

Der VGT hat selbst Jagden viele Stunden lang beobachtet und dabei folgende Schussstatistik eruiert:

Tierart

sofort tot

bald tot

verletzt

verfehlt

gesamt

Taube

40%

53%

7%

0%

100%

Ente

38%

17%

14%

31%

100%

Fasan

40%

20%

22%

18%

100%

Reh

33%

11%

56%

0%

100%

Wildschwein

14%

8%

24%

54%

100%

Hirsch

17%

33%

50%

0%

100%

Fuchs

0%

0%

100%

0%

100%

Fallenjagd

Es gibt auch heute noch die „weidgerechte“ Fallenjagd mit Quetschfallen, bei denen die Opfer zwischen zwei Eisenbügeln mit 180 kg Druckkraft zerquetscht werden, oder Prügelfallen, bei denen Gewichte auf das ahnungslose Opfer herunterstürzen. Oft geraten die Tiere mit Extremitäten oder nicht-lebenswichtigen Körperteilen in die Fallen, und müssen dann fürchterlich verstümmelt an Ort und Stelle unter unsäglichen Qualen ausharren, bis die JägerInnen wieder vorbeikommen und ihnen „großzügigerweise“ den Gnadenschuss verpassen bzw. sie einfach erschlagen oder abstechen.

Jagdhunde

Jagdhunde werden gezielt, oft sogar am lebenden Subjekt, auf Schärfe abgerichtet, um sogenanntes „Raubwild“ bzw. „Raubzeug“ (wie Raubtiere aber auch Hauskatzen) totzubeissen. Aber auch verletzte Paarhufer soll der Jagdhund angreifen und womöglich töten. Bei der Baujagd werden gewisse Jagdhunde in den Bau von Füchsen oder Dachsen gelassen, damit sie dort ihre Opfer stellen und in einen Kampf auf Leben und Tod verwickeln. Die JägerInnen graben derweil in die Richtung des Kampfeslärms, um nach Möglichkeit das in den Jagdhund verbissene Wildtier zu greifen, zu erschlagen oder zu erschießen. Immerhin sterben auf diese Weise rund 9.000 Dachse und eine unbekannte Anzahl von Füchsen jährlich – und auch nicht wenige Jagdhunde.

Fasanerien

In vielen Gegenden Österreichs werden gezielt Fasane gezüchtet, um sie nachher abschießen zu können. Laut Bundestierschutzgesetz gilt ab 1. Jänner 2005 für Fasane in Fasanerien, dass „als Mindestmaß ab der 20. Woche eine verfügbare Fläche von 8 m² pro Tier, bei Jungvögeln von der 8. bis 12. Wochen 1,5 m² pro Tier, von der 12. bis 16. Woche 3 m² pro Tier, von der 16. bis 20. Woche 6 m² einzuhalten [ist]. Für entsprechenden Bodenbewuchs in den Volieren und ein den Bedürfnissen der Hühnervögel angepasstes Nahrungsangebot ist zu sorgen. Schnabelkürzen und Schnabeldurchbohren bei Fasanen ist verboten.“ Die Volieren müssen mindestens 2,5 m hoch sein. Problematisch bleibt, dass Jungvögel in den engen Hallen aufgezogen werden dürfen und dass weiterhin Metallklammern oder Plastikblättchen in die Nasenlöcher der Vögel gesteckt werden dürfen, damit sie sich nicht gegenseitig bepicken können.

Gatterjagd

In verschiedensten Gegenden Österreichs gibt es noch die Gatterjagd, bei der die Tiere in Gefangenschaft gehalten und gefüttert werden, um dann gegen gutes Geld den Hobby-JägerInnen zur Verfügung zu stehen. Die Opfer werden innerhalb der Gatter getrieben und beschossen. Für die Verbreitung der Gatterjagd gibt es keine verlässlichen Daten, weil selbst der Jägerschaft die „Unehrenhaftigkeit“ dieser Jagdart zu unangenehm ist, als dass sie sich ohne Anlass öffentlich dazu bekennen würde.

Jagdunfälle

Gerade in letzter Zeit sind eine Reihe von Jagdunfällen bekannt geworden, bei denen völlig unbeteiligte Menschen von JägerInnen zum Teil schwer verletzt oder getötet worden sind. Diese Jagd“unfälle“ sind nicht entschuldbar. Einerseits sind sie eine logische Konsequenz davon, dass einige Menschen fast völlig unkontrolliert mit entsicherten Waffen durch unsere Wälder streifen, zum Teil auch bei Nacht. Andererseits ist jede unbeteiligte Person, die verletzt oder getötet wird, eine Person zu viel, weil die Jagd unnötig ist.

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