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Hinweis: Der Inhalt dieses Beitrags in Wort und Bild basiert auf der Faktenlage zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (18.05.2001)

Laaben, am 18.05.2001

Neuer Skandal um Hühnerbaron

Hühnerbaron: Nach Aufdecken des Skandals um illegale 75.000 Hennen, läßt er nun heimlich 24.000 schlachten

Wie berichtet, hat Österreichs größter Hühnerbaron und ÖVP-Bürgermeister zu Ostern 74.000 Legehennen illegal in seiner neuen Tierfabrik bei Seitenstetten eingestallt. Genehmigt waren nur 40.000 und der Grenzwert, ab welchem eine UVP zwingend notwendig wäre, beträgt derzeit 48.000. Die Zahl 74.000 hat er inzwischen bereits in diversen Medienberichten zugegeben. Die Hühner sind in 14 Reihen à 150 Käfigen und bis zu 6 Etagen übereinander zusammengepfercht, wobei sich in einem Käfig 7 Hühner den "Platz" teilen müssen. Der Verein gegen Tierfabriken (VGT) hat diese Tierquälerei und den illegalen Zustand (er hatte "vergessen", die vorgeschriebene UVP zu beantragen...) bereits vor Wochen zur Anzeige gebracht.

Wie der VGT nun aus "gut informierten Kreisen" in Erfahrung bringen konnte, sollte kommende Woche eine behördliche Betriebskontrolle in Seitenstetten stattfinden. Offenbar angekündigt, denn der Massentierhalter war bestens informiert und sorgte inzwischen vor: Gestern und heute ließ er insgesamt 24.000 Hühner aus einer seiner Legebatterien in Neuhofen/Ybbs zum Geflügelschlachthof in Weistrach bringen, um für die überzähligen, illegalen Hennen aus Seitenstetten Platz zu schaffen. Die Umstallungsaktion aus Seitenstetten nach Neuhofen soll dieses Wochenende vonstatten gehen.

Aber selbst dieser "Auftragsmord" soll laut den dem VGT vorliegenden Informationen mit mehr als der üblichen Tierquälerei erfolgt sein: Anstatt die Hühner - wie bei der gestrigen Hitze üblich - in der Nacht anzuliefern und früh am Morgen zu schlachten, lieferte er sie (weil es ihm so billiger kam) in der Hitze des Tages. Sie mußten dann vor dem Schlachthof ganze 17 Stunden (!) ausharren, bis sie "erlöst" wurden. Zudem hatte er bis zu 14 Hühner in jede der winzigen Transportkisten gepfercht, erlaubt sind maximal 10. So konnte er sich einen zusätzlichen LKW sparen. Die Folge: Ca. 30% der von der 1 ½-jährigen Käfighaft völlig ausgemergelten Hühner haben den Transport nicht überlebt. Wenn´s um´s Geld geht, geht der Hühnerbaron offenbar buchstäblich über (Tier-)Leichen...

Ein Kontrollbesuch des VGT am besagten Geflügelschlachthof bei Amstetten heute morgen hat diese vertraulichen Informationen bestätigt. Obwohl es heute nicht mehr so heiß war wie gestern, standen vier bis oben vollgeladene LKWs mit Hängern vor dem Schlachthof. Ein Blick in die seitlich tlw. geöffneten Wägen ergab ein mehr als erschreckendes Szenario: Tausende Hühner, zumeist schon gänzlich ohne Federn, drängten sich dicht an dicht in den winzigen Transportkisten. Einige waren kurz vor dem Sterben, während ihre Leidensgenossinnen auf ihnen herumstiegen oder -hackten. Etliche waren bereits tot in den Kisten. Unser Rechercheteam machte sowohl Foto- als auch Videoaufnahmen von diesen grausamen Szenen, bis es von einem Schlachter entdeckt und verfolgt wurde. Die Aufnahmen sollen als Beweis für die neuerliche Anzeige dienen, die der VGT nun einreichen wird. Wozu das ganze?: Weil ein größenwahnsinniger Lokalpolitiker, allerdings mit guten Parteifreunden in der hohen Staatspolitik, glaubt, sich nicht an bestehende Gesetze (UVP, Tierschutzgesetze, etc.) halten zu müssen. Würden nicht immer wieder Tierschützer derartige Skandale aufdecken, die jedoch nur die Spitze der Eisberge sind, würden die Behörden und Politiker wahrscheinlich gar nichts unternehmen. So reagieren sie zwar, aber so zögerlich, daß für die Betroffenen zumeist genügend Zeit bleibt, alles zu vertuschen. Siehe Schweinemastskandal. Guten Morgen, Österreich...

 

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