In der Post: Jagdkatalog bietet illegale Tierqualartikel

VGT kritisiert, dass gesetzwidrige elektrische Hundehalsbänder, illegale Fallen und sogar Katzenquetschfallen samt Lockmittel zum Verkauf angeboten werden

Diese Tage kam unaufgefordert ein neuer Jagdkatalog einer deutschen Firma in die Postkästen vieler österreichischer Haushalte geflattert. In diesem Katalog werden zahllose Gerätschaften angeboten, die aufgrund ihrer tierquälerischen Wirkung längst verboten sind. Ein paar Beispiele:

• Elektroschockgeräte für die Hundedressur (Elektroschocks per Fernbedienung oder automatisch beim Bellen)
• Seit weit über 10 Jahren in der gesamten EU verbotene Tellereisen-Fallen (O-Ton des Katalogs: „Auf vielfachen Wunsch und Anregung von Sammlern haben wir uns entschlossen, die Fertigung von Tellereisen wieder aufzunehmen. […] Ideal auch für Lehrzwecke bei der Jungjägerausbildung“)
• Quetschfallen für Katzen, zusammen mit Lockmitteln, die laut Katalog „jede Katze zum Fangplatz“ locken
• Fallen für Raubvögel

Zusätzlich bekommt man frischen Urin von Marder und Fuchs laut Katalog aus „einem Betrieb mit europäischen Füchsen“, um Fallen für die Tiere unverdächtig zu gestalten.

Für jagdfremde Personen besonders seltsam mutet auch ein Gerät an, das durch einen elektronischen Weckruf dem Jäger die Ankunft angelockter Wildtiere mitteilt. Unter dem Namen „Sau-Tel“ kann man sich laut Katalog quasi von den Wildschweinen zum Abschuss anrufen lassen: „Das Telefon, das Sie anruft, wenn Sauen an der Kirrung sind!“

VGT-Obmann DDr. Martin Balluch kommentiert: „Wieso darf die Jägerschaft eigentlich völlig illegale, tierquälerische Gerätschaften dieser Art noch verkaufen? Der Jagdkatalog ist wirklich ein Katalog des Horrors. Man fühlt sich ins Mittelalter zurückversetzt. Einerseits beteuert die Jägerschaft, es wären nur „schwarze Schafe“, die illegale Fallen aufstellen, Hunde mit Elektroschocks traktieren oder Katzen anlocken, um sie zu töten, andererseits bietet sie selbst Geräte für ausschließlich diese Zwecke öffentlich in Katalogen an!“