Hinweis: Der Inhalt dieses Beitrags in Wort und Bild basiert auf der Faktenlage zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (10.02.2015)
Burgenland, am 10.02.2015Schreckliche Hahnenhaltung im Burgenland
Hähne in winziger Holzbox sollen Stare aus Weingarten vertreiben. Enge Platzverhältnisse, extreme Temperaturen und fehlende Rückzugsmöglichkeiten führen zu Tierleid.
Wie in einem Foltergefängnis müssen die beiden Hähne in dem winzigen Verschlag in einem burgenländischen Weingarten nahe Oggau ausharren. Laut anonymen Meldungen schreien die Vögel regelmäßig und laut. Vermutlich sollen die Hahnenschreie Starenvögel aus dem Weingarten vertreiben, doch im Winter gibt es weder Stare noch schützenswerte Weintrauben.
Die engen Platzverhältnisse und das spitze Dach verhindern eine artgemäße Bewegung, doch vor allem dürften die Tiere unter extremen Temperaturen leiden und potenziellen Hahnenkämpfen mangels Rückzugsmöglichkeiten nicht ausweichen können.
„Die sadistisch hohen Besatzdichten in der österreichischen Mastgeflügelproduktion von 30 kg/m² werden oft erst deutlich, wenn man zwei Haushühner außerhalb der üblichen Tierfabriken auf einer winzigen Fläche zu sehen bekommt, die formal gesehen aber dem Gesetz entspricht! Im gegenständlichen Fall scheinen aber dennoch einige Tierschutzbestimmungen verletzt, insbesondere bezüglich potenzieller Rangkämpfe und Temperaturstabilität.“, stellt Elmar Völkl vom Verein Gegen Tierfabriken (VGT) fest, und weiter: „Besonders bizarr ist auch, dass man keine anderen Hühnervögel so tierquälerisch halten darf, wie diese sogenannte 'Nutztierrasse': Selbst den viel kleineren Wachteln müssen mindestens 4 m² pro Paar gewährt werden. Dennoch versucht die österreichische Mastgeflügelindustrie die Besatzdichte jedes Jahr weiter zu erhöhen!“
Der VGT hat Anzeige bei der BH Eisenstadt-Umgebung eingebracht.