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Hinweis: Der Inhalt dieses Beitrags in Wort und Bild basiert auf der Faktenlage zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (20.01.2021)

Wien, am 20.01.2021

Fakten über Rinder

6 interessante Fakten über das Leben von Hausrindern.

Hausrinder sind die domestizierten Nachkommen der Auerochsen. Heute werden sie meist auf bestimmte Merkmale hin gezüchtet und in der Fleisch- und Milchindustrie ausgebeutet. Dabei sind Rinder sehr intelligente Tiere, die von einander lernen und miteinander kommunizieren können.

Verschiedene Rinderarten

Rinder sind Säugetiere und gehören zur Ordnung der Paarhufer, zur Unterordnung der Wiederkäuer, zur Familie der Hornträger und Unterfamilie der Bovinae. Es gibt zwölf Arten von Rindern in vier Gattungen: Asiatische Büffel, Syncerus, eigentliche Rinder und Bisons. Das Hausrind stammt vom Auerochsen (Gattung der Bos) ab.1 Es wurde vor allem für die Nutzung des Rindfleischs, der Milch und als Zugtier domestiziert. Beim Hausrind werden verschiedene Rassen unterschieden, die sich in Körperbau, Farbe und Nutzung unterscheiden. Sogenannte Einnutzungs-Rassen werden gezielt auf ein Leistungsmerkmal hin gezüchtet, zum Beispiel Fleischansatz oder Milchfluss. Die meisten Rinder in Österreich zählen zur Zweinutzungsrasse Fleckvieh.2

Lebenserwartung

Rinder können in der Natur ein Alter von bis zu 25 Jahren erreichen. In der Landwirtschaft werden Milchkühe mit etwa fünf bis sechs Jahren, Mastbullen mit 18 bis 20 Monaten, getötet,3 für Kalbfleisch sterben die Kälber sogar noch viel früher, mit wenigen Wochen. Die älteste Kuh der Welt wurde 49 Jahre alt.1

Lernfähigkeit

Rinder sind in der Lage, schnell einen Ursache-Wirkung Zusammenhang zu begreifen. Dadurch können sie zum Beispiel Knöpfe bedienen, um an ihr Essen zu gelangen oder selbstständig eine Kratzbürste aktivieren. Dabei kommunizieren und lernen sie auch von einander. Beispielsweise reicht es aus, dass eine Kuh am Elektrozaun einen Schlag bekommt, damit alle anderen Rinder auch über die Gefahr Bescheid wissen.1 Das beweisen auch Forschungen von kanadischen Wissenschaftler:innen. Sie haben herausgefunden, dass sich Kälber, die in Gruppenhaltung aufgewachsen sind, schneller an automatische Fütterungs- und Melksysteme gewöhnen, weil sie von den anderen in der Gruppe lernen, wie diese funktionieren. Kälber in Einzelhaltung hatten größere Anpassungsschwierigkeiten.4 Ein weiterer guter Grund, die Einzelhaltung von Kälbern endlich abzuschaffen.

Ruheverhalten

Beim Ruheverhalten der Rinder kann man zwischen Rasten, Dösen und Schlafen unterscheiden. Beim Rasten sind die Tiere in völliger Ruhe, aber wach. Beim Dösen haben sie eine verminderte Aufmerksamkeit und halb geschlossene Augen und beim Schlafen haben sie die Augen geschlossen. Rinder schlafen etwa 30 bis 45 Minuten täglich im REM-Schlaf und drei Stunden im Non-REM-Schlaf. Die gesamte Liegezeit der Tiere beträgt etwa 9 bis 12 Stunden täglich,5 kann sich aber je nach dem Alter der Tiere unterscheiden. So verbringen neugeborene Kälber bis zu 90 % ihres Tages im Liegen.1 Der Ruhe- und Aktivitätsrhythmus ist dabei stark an die Lichtverhältnisse gekoppelt.5 Ranggleiche Rinder und Familien ruhen öfter zusammen,1 grundsätzlich wird aber ein Individualabstand eingehalten. Wenn sie die Wahl haben, suchen sich Rinder einen verformbaren Untergrund zum Liegen, wobei sie weiche Flächen bevorzugen, die sich an die Körperkonturen anpassen.5 Kälber ruhen häufig in Seitenlage,1 erwachsene Rinder schlagen die Vorderbeine unter den Körper, der hintere Teil des Körpers ist leicht auf eine Seite geneigt, ein Hinterbein kann dabei auch weggestreckt sein. Das Ruhen ist außerdem streng mit dem Wiederkäuen verknüpft, einen großen Teil der Gesamtwiederkäuzeit verbringen Rinder im Liegen.5

Warum Rinder stumm leiden

Rinder sind in der Natur Beutetiere, daher machen sie keine lauten Geräusche, wenn sie leiden, da das natürliche Feinde anlocken würde. Schmerzen zeigen sie vor allem durch Körpersprache und Verhalten, wie zum Beispiel hängende Ohren, kalte Hörner, Schwitzen oder apathisches Verhalten.1 Schmerzen können auch am Gesicht der Tiere erkannt werden, durch Zähneknirschen, Lautäußerungen oder direkt am Gesichtsausdruck. Rinder versuchen oft, Schmerzen nicht zu zeigen, weshalb man sie zuerst aus der Ferne beobachten sollte, um Veränderungen festzustellen. Dabei kann man zum Beispiel erkennen, dass die normalerweise neugierigen Tiere plötzlich kein Interesse mehr an ihrer Umgebung zeigen, oder dass sie den Kopf gesenkt halten. Bei einer Annäherung versuchen Tiere mit Schmerzen oft, den Menschen aus dem Weg zu gehen. Auch ein gekrümmter Rücken oder Lahmheiten beim Laufen können Schmerzen anzeigen.6

Milchindustrie

Kühe werden in der Milchindustrie jedes Jahr durch eine künstliche Befruchtung geschwängert, um den Milchfluss anzuregen. Die Kälber werden dann direkt oder wenige Tage nach der Geburt von ihrer Mutter getrennt, damit sie nicht die vom Menschen begehrte Milch trinken. Etwa die Hälfte der so entstandenen Kälber ist männlich und kann daher in der Milchindustrie nicht verwendet werden. Als Nachkommen einer Milchrasse setzen diese Tiere allerdings auch nicht genug Fleisch an, um in der Mast rentabel zu sein. Daher werden männliche Milchkälber oft in Tiertransporten in ferne Länder geschickt, wo mit ihnen noch Geld zu machen ist.7 Oft werden männliche Kälber auch kurz nach der Geburt getötet.1

Quellen

  1. Butenland: Denise Hof, Jens Grote (2008): Paul: Ein Botschafter der Rinder. Stiftung Hof Butenland (Hg.)
  2. Blühendes Österreich: Kuhrassen / Rinderrassen
  3. Bundesinformationszentrum Landwirtschaft: Wie lange leben Rind, Schwein, Schaf und Huhn?
  4. Agrar Heute: Gruppenhaltung von Kälbern erleichtert ihnen das Lernen und Anpassen
  5. Birte Kristin Hausschild (2012): Evaluierung von Indikatoren des Ruheverhaltens von Milchkühen in Liegeboxen-Laufställen für die Anwendung im On-Farm Welfare Assessment. Universität für Bodenkultur, Wien.
  6. Tierarzt: 7-Punkte-Skala: Schmerzen bei Kühen erkennen
  7. VGT: Tiertransporte FAQ

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