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Wien, am 19.01.2024

VGT will Stiftung „Zum Urwald Zurück“ gründen

Als Stiftungseinlage ist für eine gemeinnützige Stiftung allerdings ein Mindestmaß von über 10 ha Wald notwendig, der VGT hat aber leider erst 3 ha.

Eines unserer Herzensprojekte ist die Stiftung Zum Urwald Zurück, welche sich noch in der Gründungsphase befindet. Das Ziel der Stiftung ist es, Waldflächen von jeglicher menschlicher Nutzung ausnehmen zu lassen. Dazu zählen die forstwirtschaftliche sowie touristische Nutzung und die Jagd sowie die landwirtschaftliche Nutzung. Die Flächen sollen der Allgemeinheit für Wanderungen und Spaziergänge zur Verfügung stehen, allerdings ohne eine Spur zu hinterlassen.

Folgende Waldflächen werden bereits von VGT betreut:

Loich
Dieser fast 20 ha große alte Hangmischwald wurde uns von einer Privatperson überantwortet. Es handelt sich um eine Fläche, die vom Gipfel eines Berges nach Westen zu einem Bach im Talboden reicht und dann noch etwa 100 m den sehr steilen Gegenhang hinauf zieht. Die Waldfläche entlang des Baches ist felsdurchsetzt und sehr jung. Der Rest des Waldes ist über 100 Jahre alt, vielleicht sogar über 200. Vereinzelte, bereits abgestorbene Birken künden an manchen Stellen davon, dass dort vor etwa 100 Jahren ein Kahlschlag gewesen sein muss.
Bisamberg
Bei diesem Hangmischwald am Südhang des Bisambergs handelt es sich um einen ehemaligen Weinberg, der seit mehr als 30 Jahren zuwächst. Das Grundstück ist nur sehr schwer zugänglich. Es wurde dem VGT geschenkt. Im oberen Teil befindet sich ein verfallener Unterstand mit einigen leeren Fässern, die leider mangels Zufahrt nicht mehr entfernt werden können. Erschreckend war der Umstand (Spätsommer 2023), dass der Boden unheimlich trocken und staubig ist. Alle Bäume zeigen Dürreschäden, haben eingerollte oder vertrocknete Blätter, die Kiefern tragen nur mehr rote Nadeln. Es herrscht akute Waldbrandgefahr. Das sind Auswirkungen des Klimawandels.
Grodnau
Der Hangmischwald in Grodnau ist 2,5 ha groß und wurde vom VGT mit Geld gekauft, das für den Ankauf von Wald gespendet worden war. Der Wald besteht in erster Linie aus Rotkiefern im Alter von ca. 30 Jahren. Dazwischen finden sich aber sehr häufig auch Rotbuchen und Eichen, die zum Teil deutlich älter, sogar weit mehr als 50 Jahre, sind. Quer mitten durch den Wald von oben nach unten führt eine Harvesterspur, die auch einige Baumstümpfe von Kiefern hinterlassen hat. Diese Narben werden erst über die nächsten Jahrzehnte verheilen können. Sonst gibt es keine Forststraße durch den Wald.
Höbersbrunn
Diese sogenannte Feldholzinsel in Höbersbrunn mit 2.500 m² Größe, die der VGT geerbt hat, bietet einer ganzen Reihe von Tierarten überlebensnotwendige Nischen. So finden sich sonnige Plätze für Reptilien, Nistplätze für Bodenbrüter, Sitzwarten für Lauerjäger wie den Raubwürger, Deckung und Äsung für Hasen und Rehe und Nistplätze für Baumbrüter wie Ringeltauben. Sie werden aber auch als Schlafplätze von Waldohreule und Fasan, als Winterquartier vom Siebenschläfer und als Kinderstube für Igel und Spitzmäuse genutzt. Diese Feldholzinsel stellt also für viele Arten ein wertvolles Biotop dar und ist ein Hotspot der Biodiversität in der Kulturlandschaft.

Manche Personen stellen sich die Frage, inwiefern dieses Projekt mit Tierschutz zu tun hat. Tatsächlich leistet der Schutz von Wäldern einen wichtigen Beitrag zum Wohl der Wildtiere. Zuallererst wird ein Ökosystem erhalten, das vielen Tieren ein Zuhause bietet. Im Wald leben zahlreiche Tierarten, aber auch viele Pilz- und Pflanzenarten. Diese wiederum sind für viele der Waldbewohner:innen eine wichtige Lebensgrundlage, einige sind sogar auf gewisse Pflanzen oder Pilze spezialisiert. Deshalb ist es wichtig die Biodiversität im Wald zu fördern und zu erhalten. Leider sind die meisten Wälder in Österreich Fichtenmonokulturen und die Anzahl der Nadelbäume ist viel höher als die der Laubbäume. Das Totholz fehlt in den meisten Wirtschaftswäldern, obwohl es eine sehr wichtige Rolle im Ökosystem Wald spielt. Auf unseren Flächen bleibt dieses tote Holz liegen, denn es ist voller Leben. Einige Insekten im Wald legen ihre Eier dort ab, darunter gibt es sogar Spezialisten wie den Alpenbockkäfer, der seine Eier bevorzugt in frisch abgestorbenes Buchenholz ablegt. Viele Wespenarten bauen darin ihre Nester und Pilze, Moose sowie Flechten wachsen darauf, wovon sich viele Tiere ernähren. Durch die Zersetzung des Holzes, welche von Destruenten übernommen wird, werden Nährstoffe aus dem toten Baum wieder dem Stoffkreislauf zugeführt und Humus wird aufgebaut. Totholz und strukturreiche Altbäume bieten zahlreichen Tieren einen Unterschlupf. Ein diverser Wald hat auch viele Bodenmikroorganismen, die wiederum für einen gesunden Boden sorgen, welcher mehr Humus aufbaut und zu einem besseren Wasserspeichervermögen führt.

Ein indirekter Beitrag zum Schutz der Tiere ist die große CO2 Speicherfähigkeit des Waldes. Somit wirken Wälder auch dem Klimawandel entgegen. Deshalb ist es wichtig einen klimafitten Wald mit einer Fähigkeit zur Resilienz zu schaffen.

Nicht zuletzt ist die Jagd zu erwähnen. Wir möchten auf unseren Flächen das Bejagen von Tieren untersagen. Dieser Schritt ist leider nicht einfach, denn das Jagdausübungsrecht ermächtigt Jäger:innen auch auf Grundstücken zu jagen, deren Eigentümer:innen das nicht wünschen. Gegen solch eine Zwangsbejagung geht der VGT bereits vor. Mehrere Anträge auf Aufhebung der Zwangsbejagung von Wäldern in OÖ und NÖ liegen bereits beim Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte auf.

Schutz der Wälder bedeutet daher auch Schutz der Tiere. Aus diesem Grund wird die Stiftung vom VGT mit großer Hoffnung und Freude gegründet.

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