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Hinweis: Der Inhalt dieses Beitrags in Wort und Bild basiert auf der Faktenlage zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (04.07.2007)

04.07.2007

Auf Verdacht getötet

Grundlose Vogelgrippe-Hysterie am Traunsee

Dass Tiere auf Verdacht sofort von der Behörde getötet werden, anstelle den Sachverhalt zu klären, macht die Verachtung deutlich, mit der "die Sache Tier" vom Staat Österreich behandelt wird

Am 2. Juli verständigte die Gemeinde Altmünster das Tierheim Altmünster davon, dass am Traunsee ein Haubentaucher einen kranken Eindruck machen würde und bat, dass sich doch jemand darum kümmern möge. Schon kurz darauf machte sich eine Mitarbeiterin des Tierschutzvereins auf den Weg, um nach dem verletzten Vogel zu sehen.

Vorort holte die Tierschützerin einen toten Haubentaucher aus dem Wasser. Einige andere Haubentaucher und Blesshühner hatten Probleme mit dem Schwimmen. Die Federn der Vögel waren stark durchnässt. Offenbar war also der Ölfilm der normalerweise die Federn vor dem Wasser schützt nicht vollständig intakt. Die übrigen Wasservögel, wie Schwäne und Enten machten einen gesunden Eindruck.

Es erschien möglich, dass eine Lauge in das Wasser gelangt war, etwa seifenhaltiges Abwasser, und den Ölfilm des Gefieders angegriffen hatte. Dementsprechend wurden von der Tierschützerin Wasserproben genommen. Die diesbezüglichen Ergebnisse liegen noch nicht vor.

Die Tierschützerin nahm außerdem ein Blesshuhnküken mit ins Tierheim und fuhr dann wieder mit Käfigen zum Traunsee, um noch andere Küken einzufangen und diese zu einem auf Wasservögel spezialisierten Tierarzt zu bringen.

Der große Auftritt des Amtstierarzt

Plötzlich erschien mit Blaulicht und viel Aufregung der Amtstierarzt mit mehreren Beamten und Juristen der Bezirkshauptmannschaft Gmunden. Alle mit Atemmasken und in weiße Overalls gehüllt. Er beschimpfte und beleidigte die Tierschützerin vor Ort, ließ sich die beiden eingefangenen Küken (1 Blesshuhn und 1 Haubentaucher) aushändigen und tötete die beiden Tiere auf der Stelle. Auch das bereits im Tierheim befindliche Küken wurde von der Behörde in Gewahrsam genommen und getötet.

Insgesamt brachten die Beamten wahrscheinlich noch vier weitere Tiere zur Strecke. Jedenfalls wurden insgesamt 8 tote Vögel zur Untersuchung auf Vogelgrippe nach Mödling eingesandt.

Trotz der großen Panik der Behörde, durch die offenbar die Tötung auf Verdacht gerechtfertigt wurde, wurde das "gefährliche Vogelgrippengebiet" erst am nächsten Tag abgesperrt und gesäubert. Offenbar war es mit dem Schutz der Bevölkerung nicht so eilig wie mit dem Töten der Vögel.

Heute hat sich jedenfalls herausgestellt, dass die ganze Aufregung umsonst war. Alle Proben waren negativ. Keine Vogelgrippe. Die getöteten Vögel werden davon aber auch nicht mehr lebendig.

Das Ministerium spricht von "verendeten Tieren"

Selbiger Vorfall liest sich in einer Presseaussendung der Tierschutzministerin folgendermaßen: "Die verendeten Tiere (fünf Haubentaucher und drei Blesshühner), die routinemäßig zu veterinärmedizinischen Untersuchungen an die AGES (Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit GmbH) geschickt wurden, waren nicht mit dem H5N1-Virus infiziert."

Harald Balluch, Geschäftsführer des Verein gegen Tierfabriken: "Man fragt sich, warum die Tiere nicht einfach in Quarantäne genommen worden sind, und nur das tote Tier eingeschickt wurde. Dann wären die Tiere wahrscheinlich jetzt noch am Leben. Überhaupt ist die Hysterie, mit der der Amtstierarzt gehandelt hat, nicht nachvollziehbar. Es gibt derzeit überhaupt keinen Vogelgrippealarm und die Schwäne und Enten, die viel leichter an Vogelgrippe erkranken, waren ja offensichtlich gesund. Das ungebührliche Verhalten gegenüber der Tierschützerin entbehrt ohnehin jedes Kommentars."

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