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Hinweis: Der Inhalt dieses Beitrags in Wort und Bild basiert auf der Faktenlage zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (27.01.2008)

Wien, am 27.01.2008

Tiertransporttragödien ohne Ende

Zusammengepferchte Kälber ungeschützt bei 30 Grad Minus und Feldhasen als Kanonenfutter für Jäger quer durch Europa gekarrt – in der Steiermark gestoppt!

Sie waren so in den LKW gepfercht, dass sie nicht gerade stehen konnten. Die durstenden Kuhbabys saugten verzweifelt an den Wänden, weil der Wassertank leer war, das gesetzlich vorgeschriebene Futter fehlte. Das Thermometer zeigte bis zu minus 30 Grad an; der Frostalarm hatte bei Erreichen der Mindesttemperatur von null Grad nicht funktioniert.

Man muss kein übermäßig sensibler Zeitgenosse sein, um angesichts solchen Leids entsetzt den Atem anzuhalten: in der Steiermark wurde ein Tiertransporter gestoppt, der 133 erst wenige Tage alte Kälber und 28 Rinder an Board hatte. Und sie alle waren bei bis zu minus 30 Grad unterwegs – eingepfercht ohne Wasser und ohne Futter.

Verletzt, unterkühlt, verzweifelt, apathisch
Bei Gleisdorf endete Dienstagabend vorige Woche die Horrorfahrt für die 161 Tiere, die in Polen ihren Anfang genommen hatte – und die noch viel weiter – ins Hunderte Kilometer entfernte Italien gehen sollte. Die Kälber waren verletzt, unterkühlt, apathisch, verzweifelt. Sie wurden in Spielfeld versorgt – dann ging die Fahrt in den Tod weiter. Dem Lenker drohen bis zu 10.000 Euro Strafe – selbst bei vollem Ausschöpfen des Strafrahmens, welches aber eher unwahrscheinlich ist, eine fragwürdig niedrige Bestrafung für die mutwillige Schädigung und grausame Misshandlung von 133 Tierkindern und 28 Kühen.

900 Feldhasen in engen Holzboxen transporiert
DEine ähnliche Tiertragödie kam nur wenige Tage vorher, ebenfalls in der Steiermark, ans Tageslicht der medialen Öffentlichkeit. Tatsache ist aber, dass nur ein Bruchteil dieser Horrorfahrten jemals publik wird und die allermeisten völlig unbemerkt von der Bevölkerung über die Bühne gehen. Grausam-gespenstische Parallelen: Zusammengepfercht in engen Holzboxen und ohne Wasser – unter diesen grausamen Bedingungen wurden 900 Feldhasen, die bereits sage und schreibe 41 Stunden quer durch Europa gekarrt wurden, bei Mooskirchen in der Steiermark gestoppt. Die Tiere sollten als künftiges Kanonenfutter für Jäger in Italien ausgewildert werden.

Am Dreikönigstag, so gab der Lenker bei der Einvernahme an, seien die Hasen in Ungarn in den Transporter geladen worden. Die Fahrt sollte nach Italien gehen. Bei der Kontrolle auf der Südautobahn im Bezirk Voitsberg (Steiermark) war der LKW bereits seit 41 Stunden unterwegs. Erlaubt gewesen wären maximal 24! Auf dem Schwerfahrzeug samt Anhänger waren Hunderte Hasen in winzigen Transportboxen untergebracht – zusammengepfercht wie die sprichwörtlichen Sardinen in der Büchse, ohne Wasser und nur mit sehr wenig Futter. Außerdem waren die Käfige nicht ausreichend gegen die Fahrzeugbewegungen gesichert. „Den Feldhasen wurden beim Abbremsen, Anfahren und anderen Manövern wahrscheinlich Schmerzen und Leiden zugefügt“, so vom Landespolizeikommando.

Kanonenfutter für Italiens Jäger
Der Lenker konnte seine lange Fahrt nicht genau dokumentieren, weil er das Kontrollgerät falsch bedient hatte. Abgesehen davon hatte er auch keinen gültigen Befähigungsnachweis für Tiertransporte. Er wurde angezeigt. Der Amtstierarzt versorgte die Hasen – laut Papieren sollen sie in Italien ausgewildert werden – als Kanonenfutter für schießwütige JägerInnen, denen die natürlichen Wildtierpopulationen längst nicht mehr ausreichen, ihre Lust am Töten zu befriedigen …

 

Die Forderungen des VGT
Der Verein gegen Tierfabriken fordert angesichts dieser ständigen Mängel und Skandale im Tiertransportwesen, welche für die betroffenen Tiere jedes mal auf‘s neue eine Katastrophe bedeuten, die aber offensichtlich in ganz Europa auf der Tagesordnung stehen, gleichzeitig aber leider in der Öffentlichkeit viel zu wenig Aufmerksamkeit erfahren, ernsthafte Konsequenzen.

Von der österreichischen Bundesregierung verlangen wir im Sinne der betroffenen Tiere daher:

  • Strenge Kontrollen in allen Bundesländern Österreichs; zu diesem Zweck sind auch weitere Tiertransportinspektoren mit fachlich fundierter Schulung einzusetzen
  • Einen klaren Kontrollplan, der diese Kontrollen effizient koordiniert
  • Die Einrichtung von EU-Labestationen und flächendeckend von Abladestationen, damit die Tiere bei überlangen Fahrten wenigstens adäquat pausieren können

Von der EU fordert der VGT:

  • Kürzere Transportzeiten
  • Be- und Entladezeiten müssen Teil der Transportzeiten sein, dürfen also nicht auf die viel zu langen Transportzeiten noch „draufgeschlagen“ werden
  • Geringere Ladedichten
  • Objektive Definitionen, was erwachsene Rinder und Schafe, und was noch Kälber und Lämmer sind, damit nicht ständig, indem letztere kurzerhand zu ausgewachsenen Tieren deklariert werden, die besseren Gesetze zum Schutz der Jungtiere umgangen werden

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